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Du bist der Ursprung!

Alles beginnt mit und in dir

Lieber Leser, liebe Leserin! Alles beginnt mit dir und in dir! Du bist das Zentrum! Du bist der Mittelpunkt! Selbst wenn du dein Zentrum außerhalb deiner selbst durch einen Glauben an einen Gott hast, so wird dein Gegenüber und die Gesellschaft dein Sein und Handeln nicht nach deinem Gott und deinem Glauben beurteilen, sondern nach dir selbst. Wenn du dir über dich selbst bis jetzt kaum Gedanken gemacht hast, bist du vergleichbar mit einem Kind. Damit möchte ich nicht sagen, dass du geringer oder kleiner bist wie andere, sondern du läufst einfach noch mit den anderen mit und hast dich noch nicht gefragt, was du eigentlich selbst willst. Du machst einfach das, was deine Umgebung von dir verlangt bzw. hofft. Ich war bis zu meinem 22.Lebensjahr auch noch ein Kind, war ein netter und lustiger Typ, hatte meine Familie, meinen Bekanntenkreis, genoss das Studentenleben, die Liebe, die Musik, das Feiern und die Unbeschwertheit der Jugend. Und trotz äußerer Zufriedenheit kam ich innerlich in das Zweifeln, ob mich das wirklich glücklich macht, ob das alles ist, das ständige "Ausgelassensein" trotz globaler Probleme, die Gedankenlosigkeit, aber auch die Anpassung und Normalität. Mit diesen Augenblicken des Zweifelns, Hinterfragens und Suchens fängt die „zweite Geburt“ an, bei der dein geistiges Ich zur Welt kommen will. Bei dir kann das eine ganz andere Ausgangslage und Situation sein. Vielleicht kommst du aus zerrütteten Familienverhältnissen, bist abgehauen und hast erst einmal gemacht, was DU wolltest und nicht deine Eltern, die du als Vorbilder nicht mehr akzeptieren wolltest. Oder vielleicht bist du ein Mensch im Burnout und merkst, dass du dein halbes Leben nur gearbeitet und dich bewiesen, aber eigentlich nie an dich selbst gedacht hast. Vielleicht hast du dich sogar schon einmal neu geboren gefühlt in einer Gemeinschaft, die dir einen Lebenssinn und Halt gab und dann gab es Konflikte, Trennung und du warst wieder allein und verlassen. Auch dies erlebte ich selbst. Es gibt so viele verschiedene Lebenssituationen, Kindheitsentwicklungen und Schicksale, eigentlich so viele, wie es Menschen gibt. Da gibt es keinen allgemeinen Lösungsweg, auch wenn es manche behaupten (gläubige Missionare). Ich will dir mit meinem Buch keine vorgefertigte Lösung geben, du kannst dich nur inspirieren lassen, um deine eigene Geschichte zu entdecken und deinen eigenen Weg zu finden.

Es gibt sehr viel Literatur und Medien im Bereich der Selbstfindung, Vergangenheitsbewältigung und Persönlichkeitsentwicklung. Wenn das alles Neuland für dich ist, fange an, dich dafür zu interessieren! Du wirst irgendwann auf Vorträge und Bücher stoßen, die dir sehr viel Erkenntnis über dich selbst und deine Vergangenheit bescheren werden. Da es in unserer Medienwelt schon ein großes Überangebot gibt, möchte ich in meinem Buch nicht so viel zu diesem Thema schreiben und es anderen Autoren, Speakern, Psychologen und Vortragenden überlassen. Pass aber auf, dass du dich nicht fangen lässt von Personen und Gemeinschaften, die einen Absolutheitsanspruch stellen, dich stark an sich binden und behaupten, dass sie die ultimative Lösung für dich haben und alle anderen Vorschläge falsch sind. Zwar kann selbst so eine fundamentalistische Gemeinschaft Menschen aus der Verzweiflung holen und ihnen einen neuen Lebenssinn geben, aber du wirst dich dann nur in deren Welt bewegen. Ich möchte aber, dass du frei und offen bleibst, dich selbst und dein Leben erkennst und nicht irgendeiner Ideologie oder einem Gott und dessen Religion nachläufst, selbst wenn sie voller Liebe und Frieden steckt.
Außerdem solltest du den Zeitpunkt erkennen, wann du genug in dir aufgearbeitet und bereinigt hast. Denn der Markt von Persönlichkeits- und Selbstfindungsseminaren und -kursen floriert und es lässt sich viel Geld damit verdienen. Deshalb werden sie weiterhin werben und behaupten, dass du weitermachen solltest. Wenn du merkst, dass du genug über dich, deine Vergangenheit und deine Verhaltensmuster im Umgang mit deinem Bekannten- und Verwandtenkreis gelernt hast, solltest du langsam in's praktische Handeln kommen und etwas in deinem Leben bewegen. Du merkst dies auch, wenn du feststellst, dass du trotz weiterer Bücher und Seminare irgendwie nichts neues mehr lernst und der "spirituelle Erkenntnisrausch" nicht mehr einsetzt. Es reicht dann mit der Selbstbeschäftigung und du solltest zur Tat schreiten und nun auch anderen Menschen etwas geben und nicht immer nur nehmen und spirituell konsumieren.

Wenn ich also gleich mit dem nächsten Kapitel weitermache, dann solltest du den Punkt erreicht haben, den viele Menschen erreichen, wenn sie genügend Selbstverwirklichungs-Seminare besucht, Online-Kurse verfolgt und ausreichend „Sorge dich nicht! Lebe!“ – Bücher gelesen haben und sich fragen, was sie denn jetzt konkret auch für ihre Umwelt tun können, als immer nur positiv zu denken, zu lächeln und eigentlich trotzdem um sich selbst zu kreisen, wie die Materialisten. Genau an diesem Punkt setze ich an und hoffe, dass du einsteigst.

Wenn du jedoch meinen Rat zur Selbstfindung ignorierst und glaubst, du kannst für eine bessere Welt was tun, ohne auch in dir aufzuräumen, ist das zwar noch nicht schlimm, aber es besteht die Gefahr, dass du in deinem Eifer für Gerechtigkeit und Frieden in einer besseren Welt immer wütender wirst und den Reformern und Revolutionären gleichst, die am Ende selbst vor Gewalt nicht zurückgeschrecken, um ihre idealistischen Ziele durchzusetzen. Wenn du den Frieden in der Welt willst, musst du ihn erst einmal in dir selbst herstellen! Umgekehrt ist mir ein z.B. aufbrausender, mutiger Greenpeace-Aktivist manchmal lieber als ein lächelnder Mönch, der nur in seinem Kloster für den Frieden meditiert bzw. betet. Ich schicke dich also praktisch nochmal fort aus meiner Schule und fordere dich auf, erst einmal andere zu besuchen, um zu dir selbst und das zu finden, was für dich und dein Leben wichtig ist. Alles geht von dir aus! Wenn du die Welt bessern willst, musst du zuerst deine eigene innere Welt betrachten, aufräumen und innerlich zufrieden bzw. im Frieden sein.

Motiv und Quelle deines Handelns

Woher soll der einzelne Mensch seine Motivation für das richtige Leben und Handeln nehmen? Brauchen wir, um „gute Menschen“ zu sein, noch Religion und Spiritualität? Nicht unbedingt, aber wir brauchen entwickelte Seelen und offene Herzen. Und wir brauchen keine Regeln und Vorgaben, um das Richtige und Gute zu tun, sondern machen es einfach aus uns selbst heraus, weil es uns und unserer Umgebung guttut. Ein Mensch wird dies erst richtig verstehen, wenn er es lebt und erlebt. Viele, die aus kapitalistischen Wirtschafts- und Finanzkreisen ausgestiegen sind und sich danach sozial engagieren, können ein fröhliches Lied davon singen, wie wohltuend es ist, endlich für andere da zu sein und nicht immer nur auf Vorteil, Gewinn und Bonus für sich und seine Familie bedacht zu sein. So wie ein einzelner Mensch sein Leben immer mal von außen betrachten sollte, so sollten wir uns auch als gesamte Menschheit von außen betrachten. Ich habe dies schon in dem Kapitel „Der erste Kontakt“ im himmlischen Teil versucht. Hier in diesem Abschnitt soll es jedoch sachlicher zugehen, aber doch betrachtend mit den Gesetzmäßigkeiten und Lebensweisheiten, welche wir Menschen uns schon seit Urbeginn angeeignet haben.

Die Religionen und Philosophien unserer Menschheitsgeschichte haben ein gemeinsames Ziel: Dass wir Menschen uns und den Ursprung erkennen und ein vollkommenes Dasein anstreben, egal ob im Jenseits oder Diesseits. Unterscheiden tun sie sich in dem Weg dahin und in ihrer Weltanschauung. Mein Anliegen ist aber nicht nur das Ziel, auch nicht unbedingt der Weg, sondern der Ursprung! Das bist DU und ICH. Und aus dem erwächst das WIR, eine friedliche liebevolle Welt. Und wenn wir in unserem inneren Zentrum nicht beginnen, dann gleichen wir den damals fortschrittlichen Kämpfern der französischen Revolution, die alle Anhänger der Monarchie köpfen ließen, oder den Arbeitern und Bauern, welche mit der Oktoberrevolution die böse Bourgeoisie mit Gewalt entmachtete, oder dem IS, welcher einen Gottesstaat mit Gewalt errichten will. Wir können nur mit friedlichen Mitteln den Frieden erreichen und DOCH gibt es da meines Erachtens auch kleine Einschränkungen im Bereich der Selbstverteidigung. Später dazu mehr.

Der himmlische Teil meines Buches behandelte die Sinnfrage und zielte auf unser Inneres ab, auf unsere Sehnsüchte, Hoffnungen und unseren Glauben. Denn nur, wenn wir uns selbst kennen und unseren inneren Frieden gefunden haben, wenn wir innerlich gesund und stark sind, für das Gute brennen, können wir die Welt positiv und heilend beeinflussen. Um aber unsere Umwelt positiv mitzugestalten, sollten wir diese ebenfalls erst einmal kennenlernen, die Zusammenhänge aufdecken und auf möglichst einfache Art und Weise Ursachen und Wirkungen unseres gesellschaftlichen Lebens aufdecken. Mein Buch wird die Welt nicht besser machen, sondern nur du, ich und die anderen. Und wenn du meinst, dass der einzelne nichts ausrichten kann, begibst du dich wie die meisten Menschen auf der Welt in die passive Haltung, so dass am Ende niemand etwas tut. Es geht nicht darum, durch eine Reform, Revolution oder passende Gesellschaftsordnung die Welt umzugestalten, sondern dass wir uns selbst so verhalten, als lebten wir schon in einer vollkommenen und himmlischen Welt. Einer Welt, von der schon John Lennon, Franziskus, Buddha, Martin Luther King, Gandhi, Tolstoi, Jesus und viele andere träumten und sie mit ihrem Verhalten anstrebten. Wenn du aber immer nur auf den sichtbaren Erfolg deiner idealistischen Unternehmungen schaust, wirst du bald den Mut verlieren oder in einer gewaltsamen Revolution bzw. Diktatur enden.

Du, dein Umfeld und die Welt

Ich könnte jetzt hunderte Seiten über die tausenden Probleme in unserer Welt schreiben, aber besonders in unserem jetzigen Zeitalter werden wir von den Medien mit Informationen so zugeschüttet. Viele Menschen wollen von den Problemen nichts wissen, wollen lieber Unterhaltung, Spaß und Abenteuer. Wenn du dieses Buch liest, gehörst du eher zu denen, die sich bewusster Gedanken machen. Aber worüber? Über Politik und Wirtschaft? Psychologie und Selbstliebe? Über die Religionen und Philosophien? Mit allem verschaffst du dir einen immer weiteren Überblick. Aber irgendwann fragst du dich auch, was einem dieses ganze Wissen bringt? Was habe ich als einzelner Mensch überhaupt mit der Welt zu tun? Dafür sind doch die Regierenden und Politiker verantwortlich. Wirklich? Ein guter und verantwortungsvoller Präsident wird nichts ausrichten können, wenn er unter sich ein Volk von Egoisten, Schwarzarbeitern, Steuerhinterziehern und Schnäppchenjägern hat, die nur darauf aus sind, eigenen Profit in ihre kleine Geldtasche zu wirtschaften. In gewisser Weise kann eine Regierung durch Gesetze und Regeln die Menschen „brav machen“, obwohl sie eigentlich „böse“ sind, aber ist dies dann die Lösung? Jeder einzelne, ich, du und alle anderen der zur Zeit acht Milliarden Menschen auf unserer Erde sollte in erster Linie sein eigenes Handeln und seinen Einfluss auf das Weltgeschehen beobachten und beurteilen. Wenn wir das nicht tun, brauchen wir nicht weiter so klug und sachlich parlamentieren, wie es vielleicht manche von mir in diesem Teil des Buches erwarten. Zu schnell kommen wir mit dem Satz: „Die da oben sollen erstmal alles richtigmachen! Was habe ich damit zu tun? Sollen doch erstmal die anderen …“ Der Millionär, der tausende Menschen in seinen Fabriken beschäftigt, wird genau das gleiche sagen, wie die Köchin, der Dachdecker oder der General. Alle machen wir unseren Job und meinen, die großen globalen Probleme haben nichts mit uns selbst zu tun. Wo sind aber die, die „an allem schuld sind“? Das sind wir alle! Damals in meinen jungen Pilgerjahren in den 90ern pflegte ich schon in Diskussionen auf der Straße zu sagen: „Stell dir vor, die Weltbevölkerung besteht nur aus 10 Menschen und du bist einer davon, dann ist dein Handeln für das Weltgeschehen viel entscheidender, als bei vielen Milliarden Erdenbewohnern. Und trotz allem solltest du bei dieser riesigen Menschenmenge dein eigenes Handeln im Fokus behalten und nicht wegen dem minimalen Einfluss irgnorieren bzw. resignieren.

Ich möchte dies noch einmal mit einem Bild veranschaulichen:

Wo würdest du dich selbst in dieser Grafik einordnen, wenn diese die Weltbevölkerung darstellt? Wenn du wirtschaftlich und politisch ein ganz bedeutender Mensch bist, siedelst du dich in der Mitte bei den lebenswichtigen Organen an, ohne die ein gesunder Organismus nicht mehr funktionieren könnte. Wenn du gar ein Präsident, Kardinal, Wirtschaftsmogul oder Milliardär bist, dann gehörst du zu denen, welche die Geschicke dieser Welt lenken und leiten und siedelst dich bei den wenigen Großen ganz oben im Kopf, also in der Weltzentrale an. Wenn du zum normalen Fußvolk gehörst, zu den vielen Millionen kleinen unscheinbaren Menschen, die das Weltgeschehen vertreten und tragen oder du gehörst zu denen, die gewissenhaft ihre Arbeit tun, wie unsere Hände, die Befehle und Anweisungen von oben, also der Zentrale ausführen, dann gehörst du anatomisch zu den Gliedmaßen. Ich habe ganz bewusst die Menschheit als einen menschlichen Organismus dargestellt, denn eigentlich funktionieren wir in unserem neuen Jahrtausend ähnlich global wie ein einziger Organismus. Besonders die Wirtschaft operiert schon länderübergreifend und global, die Politik hinkt noch hinterher, muss dies aber schleunigst nachholen, dazu aber auch später mehr.

Die Menschheit hat ihre Vergangenheit, aus der sie Erfahrungen gewonnen hat, sie machte Fehler, aus denen sie lernt, manchmal vergisst sie diese aber wieder, bedingt durch den Generationenwechsel. Wie ein einzelner Mensch, so ist auch die Menschheit meist träge und geht lieber den Weg des geringsten Widerstandes, auch wenn der für die Zukunft nicht immer der beste sein muss. Und die Menschheit sollte sich überlegen, ob sie sich nur auf Basis des normalen natürlichen Lebens, also im Bereich von Intelligenz, Schöpferkraft und Kultur entwickeln will, oder ob die Menschheit auch die noch höheren Werte anstreben will, wie gesellschaftliches Bewusstsein, Solidarität, Weltfrieden und Liebe. Im himmlischen Teil, im Kapitel K!D!M!, beschreibe ich meine Lehre vom Leben-Lieben-Lernen für den einzelnen Menschen und ich denke, die Lehre lässt sich in vielen Aspekten auch auf die ganze Menschheit übertragen. Wollen wir als Menschheit so weiterleben wie die Tiere? Zwar immer intelligenter werden, aber doch auf Basis von Stärke, Vorteil und Gewinn? Oder soll unsere Welt von einem anderen, einem edleren Geist bestimmt sein, des Friedens, der Solidarität und der Menschlichkeit? Ein weiterer Grundgedanke meiner Lehre ist die Unterscheidung zwischen Wollen und Müssen. Wir beobachten einen Menschen, der das richtige tut: Macht er das, weil er es will oder muss? Wenn er das richtige tut, muss dies nicht bedeuten, dass er dies auch von sich aus tun würde. Vielleicht wird er dazu nur durch Regeln und Gesetze gezwungen? Vielleicht spendet zum Beispiel jeder Erwerbstätige eines Volkes 10 Prozent den Armen, aber auch nur, weil es das Gesetz verlang und es jedem automatisch von seinem Gehalt abgezogen wird? Und genauso ist es auch mit einer Gesellschaft, wenn das Volk nur durch Vorgaben, Gesetze und Androhungen von Strafen ausgerichtet wird, befindet es sich noch in der alten animalischen Welt, in der sich jeder selbst der nächste ist und alles halbwegs durch Gesetzesvorgaben geregelt und im Gleichgewicht gehalten wird. Das ist aber nicht das edle Ziel. Erst wenn jeder einzelne Mensch von sich aus das Richtige und Gute tut und niemanden, auch nicht den Staat und die Umwelt hintergehen will, um seinen eigenen Vorteil herauszuschlagen, wenn er sich selbst als liebender und glücklicher Mensch erkennt, egal, wo er in der Gesellschaft angesiedelt ist und am Ende ein ganzes Volk, ja die ganze Weltbevölkerung nach den höheren Werten lebt, dann brauchen wir immer weniger Zwang, Gesetze und Regeln.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Mitschuld als Konsument. Wenn ein Mensch keine Gewalt an anderen Menschen ausüben und umweltbewusst leben will, dann darf er nicht einfach in Strukturen mit leben, die genau dies verursachen, zum Beispiel beim Kaufen von Produkten. Er macht sich dadurch mitschuldig. Jetzt mag ein Billigeinkäufer antworten: „Wieso denn? Das ist doch die Verantwortung des Produzenten und nicht meine als Konsument?“ Aber nun stell dir mal vor, ein Textilunternehmen in Bangladesch oder eine Hotelkette in einem armen Touristenland würde seine Angestellten angemessen bezahlen mit zehn anstelle nur einem Euro die Stunde. Würdest du das viel zu teure Hemd oder das viel zu teure Angebot einer Urlaubsreise nicht wieder weglegen? Wenn du also Billigprodukte kaufst, machst du dich mitschuldig als Konsument, weil du willst, dass es billig und demnach ungerecht produziert wird. Wenn du Produkte kaufst, die aus fairen Produktionsverhältnissen kommen, lebst du bewusster und liebevoller und nicht nur, wenn du positiv denkst, viel lächelst und freundlich zu allen Menschen bist, denen du begegnest. Ja ich weiß, das klingt unangenehm und am liebsten würdest du mein Buch vielleicht jetzt weglegen, wenn es dir bis jetzt egal war und du nur nach dem Preis geschaut hast. Aber glaub mir, selbst im teureren aber dafür bewussteren Einkauf wirst du bald Gefallen finden, weil du innerlich merkst, dass es dir das wert ist und du auch auf diese Weise deiner Umwelt und den Menschen Gutes tust. Für dich mag es zwar vorkommen wie ein Tropfen auf den heißen Stein, aber sehe ihn lieber als einen klaren Tropfen, der einen Fluss allmählich sauberer werden lässt, wenn viele mitmachen.

Umgekehrt ist es falsch, wenn wir im Bereich des praktizierenden bewussten Lebens dem Perfektionismus verfallen und alles konsequent vermeiden wollen, was uns in irgendeiner Weise als Mitglied dieses Weltwirtschaftssystems mitschuldig macht. Auch dies habe ich in meinem Leben am eigenen Leib erfahren (Leben ohne Geld) und ich nenne es „Höhlenmentalität“, wenn wir die „zerstörerische Zivilisation Menschheit“ verlassen wollen, indem wir zurück in die Höhle gehen und leben wollen wie heilige Urmenschen. Zwar kann jemand auch durch so eine Lebensweise andere Menschen inspirieren und zum Nachdenken anregen, aber als allgemeine Lösungen für die gesamte Gesellschaft sind diese nur als alternative Lebensformen zu betrachten, bei dem einzelne Menschen ihren eigenen individuellen Lebensraum finden.


Abenteuerland

(1995 – PUR)

Der triste Himmel macht mich krank, ein schweres graues Tuch,
Das die Sinne fast erstickt, die Gewohnheit zu Besuch.
Lange nichts mehr aufgetankt, die Batterien sind leer
in ein Labyrinth verstrickt, ich seh` den Weg nicht mehr
Ich will weg, ich will raus, ich will „wünsch mir was“
und ein kleiner Junge nimmt mich an die Hand
Er winkt mir zu und grinst:
Komm hier weg, komm hier raus, komm, ich zeig dir was,
das du verlernt hast vor lauter Verstand.

Komm mit! Komm mit mir ins Abenteuerland auf deine eigene Reise.
Komm mit mir ins Abenteuerland! Der Eintritt kostet den Verstand.
Komm mit mir ins Abenteuerland und tu`s auf deine Weise.
Deine Fantasie schenkt dir ein Land, das Abenteuerland.

Neue Form, verspielt und wild, die Wolken mal`n ein Bild.
Der Wind pfeift dazu dieses Lied indem sich jeder Wunsch erfüllt.
Ich erfinde, verwandle mit Zauberkraft,
die Armee der Zeigefinger brüllt: "Du spinnst!"
Ich streck` den Finger aus.
Ich verhexe, verbanne, ich hab die Macht,
solange der Kleine da im Spiegel noch grinst.

Peter Pan und Captain Hook mit siebzehn Feuerdrachen,
alles kannst du sehen, wenn du willst!
Donnervögel, Urgeschrei, Engel, die laut lachen,
alles kannst du hören, wenn du willst!
Du kannst flippen, flitzen, fliegen und das größte Pferd kriegen.
Du kannst tanzen, taumeln, träumen und die Schule versäumen.
Alles das ist möglich in dir drin, in deinem Land,
trau dich nur zu spinnen, es liegt in deiner Hand!

Komm mit mir ins Abenteuerland...

Für alle, die sich nicht viele Gedanken um die Probleme in der Welt machen, sondern lieber an ihrem eigenen Seelenheil und Glücksgefühl arbeiten, egal, ob als Atheist, spirituell Erweckter oder als Gläubiger, folgt jetzt ein fiktiver Dialog, welcher der „Begegnung am Feuer“ im himmlischen Teil ähnelt, diesmal zwischen mir und einem Leser oder Leserin stattfindet, welche mit dem sachlichen Teil und meinen Ansichten Probleme hat, aber „höre“ selbst:

„Thomas ich kann mit deinem sachlichen Teil nicht viel anfangen! Diese vielen Katastrophenmeldungen und Beschreibungen unserer Gesellschaftsprobleme. Ich brauch das nicht für mein Leben! Ich will das Positive sehen, brauche inneren Halt, will glücklich sein und mich nicht mit diesem ganzen Schwachsinn, der in der Welt passiert, auseinandersetzen müssen!“

„Oh da gebe ich dir Recht, lieber Leser*, wir sollten gedanklich nicht ständig um das Kranke und Negative kreisen, das würde uns irgendwann selbst krank und negativ machen. Aber meinst du, wir sollten deshalb die Köpfe in den Sand bzw. in den Himmel und die Wolken stecken und uns gar nicht damit beschäftigen?“

„Ja was bringt mir das? Wichtig ist doch, dass ich mein inneres Glück, meine Mitte finde und wenn ich dies tu, dann wird ganz automatisch auch mein Umfeld dadurch angesteckt. Das ist doch wirkliche Liebe und das Leben und nicht solche langen Debatten!“

„Ja du hast es eben treffend gesagt: ‚mein Umfeld‘, aber was ist dein Umfeld? Nur die Menschen, die dir begegnen? Dein Wirken, dein Tun, dein Verhalten und damit auch deine Liebe erstreckt sich in unserer heutigen Zeit nicht nur auf deine unmittelbare Umgebung, wenn du in diesen großen Gesellschaften mit lebst. Dann ist es nämlich sehr kurzsichtig gedacht, ähnlich wie bei einer feinen glücklichen Dame am Hof eines Schlosses, die versucht, zu allen Menschen im Schloss positiv und liebevoll zu sein, der es aber eigentlich egal ist, woher das immer reich gedeckte Büfett und dieser ganze luxuriöse Lebensstandard kommt und was sich hinter den Schlossmauern abspielt.“

„Ja jetzt kommst du wieder mit deiner Leier, dass wir nicht oberflächlich leben, alles teilen und verschenken sollen, aber das ist Quatsch, das führt zu nichts!“

„Das will ich doch gar nicht! Ich will niemanden zu äußeren Handlungen zwingen, von denen er selbst nicht überzeugt ist! Du kannst das Buch weglegen und wie die meisten dich des Lebens freuen! Die Gefahr besteht nur darin, dass du ein spiritueller Spaßmensch wirst, der am richtigen Leben vorbeilebt. Und das richtige Leben besteht eben nicht nur aus Glück, Wohlstand, Freude und Liebe.“

„Weißt du, wenn ich zu solchen Seminaren gehe, die mir über diese Werte der seelischen Harmonie und Selbstliebe etwas beibringen, nehme ich mehr mit nach Hause als deine Vorwürfe und trockenen Abhandlungen hier.“

„Ich will ja sogar, dass du zu diesen Seminaren gehst, sofern sie dich nicht mit ihren spirituellen Vorträgen zu einem reichen Millionär machen wollen, sondern zu einem glücklichen und liebevollen, einfachen Menschen, der mit sich selbst im Reinen ist. Aber ich werde eben draußen in der realen Welt auf dich warten und wenn wir uns danach voller Liebe und Erfüllung begegnen, sagen wir uns bestimmt beide, dass es in dieser kaputten Welt noch viel zu tun gibt. Wenn ich aber beobachte, wie du trotz allem das billigste Grillfleisch für das kommende Nachbarschaftsfest kaufst, danach einen Urlaub mit dem Flieger zum Schnäppchenpreis buchst und dir mit einem noch schöneren Glücksgefühl ein preiswertes Hemd aus Indien erwirbst, dann ist es für mich keine runde Sache mehr von Liebe und Harmonie, da du nur an dein Glück in deiner unmittelbaren Umgebung denkst, aber umgekehrt mit deinem Verhalten zugleich für das Unglück von Menschen, Tieren und der Umwelt in der Ferne sorgst.“

„Thomas, du gehst mir echt auf die Nerven mit deiner ständigen 'schlechtes-Gewissen-Macherei'. Freu dich doch des Lebens! Die anderen Couchtrainer, Seminarleiter und spirituellen Lehrer verbreiten das: Glück, Selbsterkenntnis, Zufriedenheit und positives Denken! Du aber musst einem das alles wieder verderben!“

„Ich will dir diese Dinge nicht verderben, du brauchst sie, um anderen zu helfen und die gleichen Dinge weiterzugeben. Wenn jemand erst am Anfang seiner Entwicklung steht, dann schicke ich diesen immer zuerst auf solche Erweckungs-Seminare oder empfehle ihnen die Bücher und Vorträge der Selbstfindung und Persönlichkeitsentwicklung. Dadurch werden sie nicht zu blinden Reformern und Aktivisten, die voller Wut und Hass gegen die Ungerechtigkeit angehen, in sich selbst aber auch nur Verletzungen, Krieg und Terror herumtragen. Trotzdem fühle ich mich eher für den 'praktischen Unterricht danach' verantwortlich, und der bezieht sich nicht nur auf das direkte Umfeld, also Lebensfreude ausstrahlen und gute Partner- und Nachbarschaft pflegen, sondern auch auf die nicht so überschaubaren, versteckten Prozesse, an denen wir uns aber trotz allem mit schuldig machen.“

„Aber warum können wir nicht EINFACH so leben, lieben und lernen, wie du es so schön beschreibst, warum diese ellenlangen, trockenen Analysen und Lösungen?“

„Och ich hab mich schon beim Schreiben bemüht, dass sie nicht zu trocken rüberkommen! 😊 Diese Texte sind ja auch nicht für alle gedacht. Jeder soll sich daraus das nehmen, was er braucht. Und wenn jemand schon vor meinem Buch erkannt hat, dass eine bewusste Lebensweise, Ernährung und Einkauf gut für ihn und alles andere ist, dann braucht er die anderen Dinge aus meinem sachlichen Teil nicht unbedingt zu wissen. Aber vielleicht verirren sich ja auch mal junge Menschen aus der 'Fridays for Future' – Bewegung hier her, oder Politiker und innovative, verantwortungsvolle Unternehmer, welche die Welt zum Guten ändern und bessern wollen, dann hoffe ich, dass ich diese mit meinen Gedanken inspirieren kann.“

„Ich sehe ja, dass auch DU das gute Leben hier, was wir haben, genießt! So konsequent und asketisch, wie es deine eigenen Vorbilder vorgelebt haben, bist du gar nicht!“

„Genau! 😉 Sooo konsequent will ich gar nicht sein. Ich versuch im bescheidenen Stil das Leben zu genießen und mich an den schönen Dingen zu erfreuen! 😊 Und nun lass uns anstoßen auf die Freude, das Glück, das Bewusstsein, die Verantwortung und Tatkraft, diese Welt positiv mitzugestalten!...“

*** Ende der Diskussion ***

Ein nächster wichtiger Punkt, wie du deinem Umfeld gegenüberstehst, ist deine Haltung. Ist sie eher positiv oder negativ? Bist du ein Optimist oder ein Pessimist, der immer nur das Schlechte sieht? In vielen Diskussionen und Sachbüchern über Politik und Wirtschaft überwiegt der Teil, bei dem wir über schlechte Misstände reden oder schreiben, aber die Fortschritte und positiven Entwicklungen sehen wir allzu oft als selbstverständlich an. Also, warum sollte ich dem nicht entgegenwirken und im nächsten Kapitel mal ausführlich über die Errungenschaften der Menschheit schreiben: 🙂

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© Pilger Thomas
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