☰ MENU ⤋ ☰ MENU ⤊


Das Interview

Hallo, Pilger Thomas! Warum nennst du dich Pilger und läufst zu Fuß durch Deutschland?

Pilger nenne ich mich, weil ich ein Ziel verfolge und nicht einfach nur wandere, um die Natur zu genießen (solange sie noch so schön ist) und ich will mich nicht nur erholen oder vor etwas fliehen. Mein Ziel ist aber kein klassischer Pilgerort, sondern hat ideellen Charakter.

Soll das heißen, du hast eine Botschaft und bist missionarisch unterwegs?

Nein, auf keinen Fall! Ich möchte den Menschen keine Botschaft oder Lehre überstülpen, sondern ich will sie zum Nachdenken anregen und inspirieren und ich will mich auch von ihnen inspirieren lassen. Man kann mich also eher als Wander- und Straßen-Philosoph sehen, weniger als Missionar. Ich sehe mich aber in Verbindung zu meiner Berufung schon als Botschafter und nicht nur als Pilger im Urlaub. Ich unternehme meine Pilgertouren im vollen Bewusstsein einer Dienstreise, so wie es staatliche Botschafter und spirituelle Führer wie z.B. ein Staatspräsident, der Papst oder der Dalai Lama tun.

Du würdest dich also auf die gleiche Ebene wie diese stellen?

Sagen wir es mal umgekehrt: Ich stelle die großen Persönlichkeiten wieder auf die Ebene, auf der wir Menschen eigentlich alle stehen sollten. Ich stelle fest, dass in unserer modernen Welt der Personenkult immer stärker wird, egal ob in Politik, Wirtschaft, Kunst, Religion oder in der spirituellen Szene. Wenn die Großen dieser Welt sich gern auf den roten Teppichen, Podien, Altären und Bühnen präsentieren, so bleibe ich doch lieber im Publikum, in der Menge und versuche auf Augenhöhe mit den Menschen zu kommunizieren und nicht auf der Bühne, bei großen Vorträgen, per Stream und Übertragung von oben herab zu wirken. Mehr noch: Ich sitze gern auf der Bordsteinkannte vor einem Großmarkt oder in der Fußgängerzone und beobachte die Leute, weiß, dass viele mich zwar als unglücklichen, da „obdachlosen“ Menschen ansehen, aber manche doch irritiert sind durch meine recht gesunde und manchmal auch verrückte Ausstrahlung, wenn ich singe.

Aber durch diese naiv-bescheidene Haltung wirst du vielleicht gar nicht gehört und bekannt?

Das mag sein, aber ich denke dabei immer an die Qualität und nicht Quantität und will mit meiner eigenen Lebensweise überzeugen. Wenn große Lehrer und Repräsentanten mit Millionen Auflagen und Internetaufrufen von einem Auftritt zum nächsten fahren oder fliegen und dabei zum Beispiel von der Einfachheit, den kleinen Dingen und der Mitmenschlichkeit reden, so verkennen sie, dass sie eigentlich durch ihre Lebensweise weit davon entfernt sind. Überall wird meist immer nur darüber geredet und geschrieben, aber wenige kommen dazu, es dann auch wirklich zu tun. Deshalb möchte ich eben nicht irgendwo auf der Bühne, am Mikro oder im Film ein Prominenter sein bzw. werden, sondern einfach und natürlich bleiben und mich mit Menschen direkt unterhalten. Ich möchte im gleichen Augenblick das leben, wovon ich schreibe und rede.

Was ist aber deine eigentliche Motivation und wie kam es dazu, dass du dich irgendwann als Pilger zu Fuß durch Deutschland aufgemacht hast?

Alles begann im Jahr 1990, ich kann sagen, die deutsche Wende ging einher mit meiner eigenen. Aber ich denke, das hing nicht miteinander zusammen. Mein bester Schulfreund bekam zu seinem Geburtstag das Buch „Die Möwe Jonathan“ geschenkt, welches ich eher las, wie er. Darin wird eine Möwe beschrieben, die es satt hat, mit allen anderen Möwen am Strand nach Fischen und Essensresten zu suchen. Die Möwe Jonathan übte das Kunstfliegen, fühlte sich dabei immer erfüllter, wurde aber von den anderen Möwen beargwöhnt. Ich begriff, dass wir alle eigentlich wie die Möwen nur das machen, was „normal“ ist, aber kaum jemand auf das achtet, was der- oder diejenige wirklich will.


Liebe ist meine Rebellion

(2013 – Frid Golda)

Meine Zeit ist jetzt.
Mein Gold ist warm und glänzt
und nichts kann mich halten,
nichts kann mich halten.

Mein Herz pulsiert,
es ist Zeit das was passiert.
Ich will nicht mehr warten,
ich will nicht mehr warten.

Ich kann die Angst in Deinen Augen sehen
und ich kann nicht anders als aufzustehen,
um zu zeigen dass es anders geht,
dass die Hoffnung lebt.

Love is my rebellion, love is my ...
Liebe ist meine Rebellion!
Love is my rebellion, love is my...
Liebe ist meine Religion!


Kein Gesetz, kein Gebet,
du gibst mir was mir fehlt
und ich bin dem Himmel so nah,
dem Himmel so nah.

Und ich kann die Angst in Deinen Augen sehen
und ich kann nicht anders als aufzustehen,
um zu zeigen dass es anders geht,
dass die Hoffnung lebt.

Love is my rebellion, love is my ...

Und was geschah dann?

Da die Bekannten meines Freundes, welche ihm das Buch schenkten, auch bekennende Christen waren, unternahm ich wieder einmal den Versuch, die Bibel zu lesen. Aber diesmal machte ich nicht wieder den Fehler und begann mit dem Alten Testament, bei dem viele Leser nach der Schöpfungsgeschichte während der ellenlangen Geschlechtsregister Abrahams schnell die Lust beim Lesen verlieren, sondern ich begann diesmal mit den Evangelien des Neuen Testamentes. Und diesmal packte mich die Gestalt Jesus, obwohl ich noch nicht so viel verstand von dem, was er sagte und lehrte. Da ich aber schon in meiner Kindheit einen „Schöpfergott“ nicht ausschloss, mein Vater sprach immer von ihm, war ich dem aufgeschlossen.

Was geschah dann? Erzähl weiter!

Mit dem Lesen der Evangelien machte ich mich als junger Student in Dresden auf, Gott auch im realen Leben zu suchen, also auch andere Christen und Gemeinschaften kennenzulernen. Da dies im Jahr 90 stattfand, traf ich auf der Prager Straße von Dresden auch die Missionare des Westens, die durch die Grenzöffnung im sozialistischen und kaum religiösen Osten auf Mission gingen. Dadurch lernte ich zur gleichen Zeit die Zeugen Jehovas, Mormonen und die Neuapostolische Kirche kennen, alle mit ihrem Absolutheitsanspruch. Ich besuchte ihre Gottesdienste, zwei Mormonen saßen auf der Couch meiner Studentenwohnung und baten mich, ich solle im Gebet Gott um Erkenntnis bitten, dass sie die wahre Kirche sind. Mich störte diese Überheblichkeit all dieser Freikirchen und ihre Argumente konnten mich deshalb nicht überzeugen, weil sie sich gegenseitig widersprachen und ausschlossen. Ich zog mich in die evangelische Studentengruppe zurück, die zwar nicht so lebendig und aktiv war, aber der Bibelkreis pro Woche war ein gewisser Trost für mich. Dieser wurde bald von zwei Gästen besucht, die wieder so hochmütig missionierten und dabei war ich an dem Abend ihnen gegenüber besonders ablehnend. Mit schlechtem Gewissen tat es mir Tage darauf leid und ich besuchte sie einfach mal, zu verlieren hatte ich ja nichts. Was ich dann erlebte, überzeugte mich. Es war einfach nur eine kleine Gruppe von Leuten, die es wirklich ernst meinten mit dem christliche Leben, die nicht nur einmal pro Woche in den Gottesdienst gingen und einen Bibelkreis abhielten, um danach wieder nach Hause zu gehen, sondern täglich zusammenlebten, alles miteinander teilten, wie es in der Bibel über die die Urchristen geschrieben steht. Das war auch ihr Aushängeschild. Man kann sagen, sie lebten wie christliche Zigeuner und diese einfache Lebensweise ohne Institution Kirche, Ämter und widersinnigen Gottesdienstveranstaltungen überzeugten mich und ich wurde bald an einem See von ihnen getauft. Wir hatten unsere Kleinbusse, welche als fahrende Gemeinschaftshäuser dienten, es gab keinen Leiter, keinen Guru und wir besuchten die Geschwister anderer Zentren in Deutschland und angrenzenden Länder. Wir trafen uns am Wochenende auf einsamen Parkplätzen, machten im Wald unsere Spaziergänge, bei schönem Wetter schliefen wir gleich zwischen den Bäumen, wo ich das Waldschlafen lieben lernte, saßen jeden Tag mit der Bibel zusammen und diskutierten miteinander ganz frei und offen.

Wie hieß die Gemeinschaft und wie lange warst du bei ihnen?

Von der Presse wurde sie „Holic-Sekte“ genannt, weil ihr Gründer so hieß, wir selbst gaben uns keinen Namen und wir sahen uns einfach nur als Christen, die es ernst meinten, wie die Urchristen in der Anfangszeit, in der es noch nicht die Institution Kirche gab. Ein Jahr war ich bei ihnen und es war eine sehr ereignis- und erfahrungsreiche Zeit.

Du warst also in einer Sekte mit der typischen Gehirnwäsche?

Also mit der Gehirnwäsche gebe ich dir Recht, aber teilweise war diese Wäsche auch gut, denn sie hat mein Gehirn auch mal etwas klargespült, wie es der Begriff „Gehirnwäsche“ ja ausdrückt. Ein Mensch, der sowas erlebt, bekommt dadurch nämlich feinere Sensoren, wann man manipuliert wird und wann nicht. Letztendlich unterlagen ja auch wir Deutschen in der Hitlerzeit einer „Gehirnwäsche“ und alle Ostdeutschen auch einer sozialistischen „Weichspülung“. Selbst heute in unserer kapitalistischen Welt wirst du jeden Tag von einer sehr materialistischen „Gehirnwäsche“ beeinflusst, alles Glück und der Sinn des Lebens soll sich im Konsum, in der Stellung und im Besitz erfüllen. Da wir in Gütergemeinschaft lebten, teilte ich meine Neubauwohnung in Dresden bereitwillig mit vier Geschwistern (im Glauben), die zufällig alles Frauen waren und und wir auf engsten Raum in der kleinen Wohnung zusammen wohnten. Da die Gemeinschaft zölibatär lebte, war dies erst einmal eine große Herausforderung für mich. Ich war jung, hatte durch meine Musikerjahre als DJ schon viele Freundinnen gehabt und auf einmal wohnte ich mit vier jungen Frauen auf engstem Raum und hing sogar ihre Unterwäsche mit meiner zusammen auf die Leine. Beim Aufhängen dachte ich einmal leise bei mir: „Früher hast du die Frauenslips ausgezogen, jetzt darfst du sie nur noch aufhängen!“ 🙂 Natürlich durfte ich meinen Schwestern im Glauben nichts von meinen sündigen Gedanken erzählen, aber sie haben mir auch sprichwörtlich „die Leviten gelesen“, denn jeden Tag saßen wir zusammen und studierten die Bibel. Zwei von ihnen waren schon länger in der Gemeinschaft und kannten sich gut aus und konnten mir viel in der Bibel erklären.

Aber warum hast du die Gemeinschaft wieder verlassen?

Weil ich nach einem Jahr merkte, dass ich einfach nicht meine eigene Meinung haben durfte. Immer wurde alles besprochen und „ein Band der Einheit“ hergestellt, so wie sie es nannten. Es war eigentlich ähnlich wie in der DDR, da bekam jeder, der laut seine eigene Meinung vertrat, schnell Probleme. Der Ausstieg aus so einer radikalen Gruppe ist immer schwer, ich weiß, wie ich eines Nachts weit abgelegen von Dresden unseren Bus nach einer längeren Diskussion wütend verließ und verzweifelt durch die Nacht gelaufen bin. Ich kann mich erinnern, wie ich bei hellem Mondschein auf der Straße niederkniete und Gott bat, dass er mir zeigen soll, ob das richtig ist, was ich tue.

Und? Hat er es dir gezeigt?

Ja. Ich denke, am wichtigsten ist es, dass man bei einem Ausstieg aus einer Sekte, wobei ich diesen Begriff nicht mag, an seiner eigenen Überzeugung festhält und nicht gleich alles, also den Glauben an sich und an Gott über Bord wirft. Ich hatte sogar so viel Selbstbewusstsein, eine eigene Gemeinschaft gründen zu wollen und war in gewisser Weise auf Mitgliedersuche. Dabei lernte ich aber Sabine Ball kennen bzw. ich sollte sie kennenlernen, wie auch die Holicgruppe.

Bevor du mir von Sabine Ball erzählst, erkläre mir bitte, warum du den Begriff Sekte nicht magst?

Ach das ist so ein Stempel, der viel zu schnell vergeben wird und besonders gern von denen, die ein so ängstlich-angepasstes bürgerliches Leben führen. Alles, was irgendwie nicht normal ist und von der Allgemeinheit abweicht, wird als Sekte, Guru und Extremismus stigmatisiert. Das mag manchmal stimmen, aber oft sind es einfach nur Vorurteile der konservativen Menschen.

Ja, Sabine Ball sollte ein nächster Meilenstein in meinem Leben sein. So wie mir die Holicgruppe christliche Einfachheit, Enthaltsamkeit, Konsequenz, wirkliche Gütergemeinschaft und ein fundiertes Bibelwissen vermittelte, so war Sabine wiederum eine Lehrmeisterin der bedingungslos gelebten Liebe. Sie hatte eine so herzliche Art an sich, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt hatte. Als ich dann auch noch mitbekam, was sie in ihrem Leben schon alles durchmachte, von einer Kriegsflüchtigen, über eine Millionärin, zu einer Hippiemama bis hin zur christlichen Mutter Theresa in Dresden, wurde sie für mich eine prägende Persönlichkeit. In mir erwachte durch sie wieder das heitere und herzliche, was ich eigentlich schon seit Kindheit hatte, aber durch die radikale Holicgruppe etwas verloren ging. Ich vermietete für ein längere Zeit meine Neubauwohnung an einen anderen Studenten und führte in der Dresdner Heide und Neustädter Szene ein gewisses Eremitenleben, ging aber weiterhin auch zu den Vorlesungen an die TU Dresden - Fachrichtung Informationstechnik. Gerade jetzt, während ich diese Zeilen auf einer Bank an der Elbe in Dresden schreibe, sitze ich genau dem Haus gegenüber, indem ich mich vor fast dreißig Jahren einige Wochen aufhielt. Damals lebte ein gewisser Lothar, bekannt in der Dresdner Szene, dort in dem damals leerstehenden verfallenen Haus. Und heute, nach fast dreißig Jahren, traf ich ihn zufällig, oder nicht zufällig?, bei einer Dresdner Friedens-Mahnwache wieder. Damals war bei ihm noch eine junge Frau, deren träumerische Art mich an die Gestalt „Momo“ erinnerte. Lothar hatte auf sie eine faszinierende und magische Wirkung und ich wiederum war verliebt in „Momo“. Eines Nachts kam sie auf einmal zu mir ins Bett gekrochen und kuschelte sich an mich. Ich war total überrascht und erregt. Obwohl meine Lust groß war, arbeitete meine noch sehr christliche Gesinnung dagegen. Bald ging sie wieder enttäuscht aus dem Zimmer und in der darauffolgenden Zeit war sie mir gegenüber wieder so ignorant wie vorher. Sie lächelte und träumte nur und pflegte selbstlos einen alten Mann im Nachbarhaus. Das beeindruckte mich, sie tat einfach das, wovon andere nur sprachen. Das war einer der ersten Momente, als ich mich fühlte wie der Steppenwolf bzw. Narziss, zwei Gestalten aus Romanen von Herrmann Hesse, die ich später las. In mir tobte der Kampf zwischen Leben, Liebe, Lust, Gelehrsamkeit, Sünde, schlechtes Gewissen und den vielen anderen Zwiespälten, denen man als Christ bzw. gläubiger und spiritueller Mensch ausgesetzt ist.


Oder fehlt da noch was?

(1981 – Gerhard Schöne)

So also ist nun das Leben,
wenn alles glatt abläuft nach Plan,
schmerzarme, Geburt, Krippe, Schule,
dann Lehre mit Moped und "Zahn".

Was muss ich noch schaffen, noch kaufen?
Was fehlt noch zum Glück und zum Spaß?
Ist denn schon alles gelaufen?
Oder fehlt da noch was?
Oder fehlt da noch was?


Armee, später Qualifizierung
und Ehe mit Schrankwand und Kind
und Wochenendausflug und Sparbuch,
zehn Pilsner, ein halbes Pfund Rind.

Und Fernsehen und Fußball und Schlager
und Streit mit der Frau wegen Geld.
Und Fahrprüfung, Auto und Pudel
und seh'n das man immer mithält.

Und später die Rente genießen,
Hauptsache Gesundheit und Geld.
An weiteres will ich nicht denken,
ich weiß nicht, ob da noch was fehlt?
Ich weiß nicht, ob da noch was fehlt?

Also warst du immer noch ein Christ?

Ja, aber ich fing an, auch kritische Literatur über das Christentum zu studieren. Ich wollte wissen, wie Andersgläubige über Jesus denken. Besonders prägte mich damals der jüdische Professor Pinchas Lapide mit seinen faszinierenden Taschenbüchern über Jesus. Durch sie kam ich immer mehr ins Hinterfragen, ob die christliche frohe Botschaft auch der Wahrheit entspricht. Durch mein weiteres Bibelstudium entdeckte ich immer mehr Fehler und Widersprüche und im kritischen Gespräch mit anderen Christen bekam ich die ähnlichen Warnungen zu hören, wie in der Holicgruppe: Ich lasse sündige Gedanken zu, ich wende mich von Gott ab, ich soll beten usw. Auch Sabine Ball machte sich Sorgen um mich. Sie sagte mir einmal, als ich noch fest im christlichen Glauben stand und so ein Jesus-Freak war, dass sie mich geheiratet hätte, wären wir uns damals im gleichen Alter begegnet, nun aber, da ich mich für sie auf „Abwegen“ befand, fragte ich sie scherzhaft, ob sie mich immer noch heiraten würde und sie antwortete mit einem für mich verständnisvollem „Nein!“. Ich war es langsam gewohnt, trotz meiner protestierenden Umgebung, nur an mich und nur an das zu glauben, wovon ich wirklich selbst überzeugt war und nicht die anderen um mich herum.

Du hast vorhin kurz erwähnt, dass du in deiner Jugendzeit DJ warst?

Ja, meine Leidenschaft brennt auch für die Musik, für das Tanzen und für die Bühne. Es fing schon in meinen Teenagerzeiten an, als ich mich in der DDR-Schule als DJ mit Kassetten versuchte und als ich in meiner Berufsausbildung einen kleinen neuen Jugendclub kennenlernte, der noch einen DJ suchte, war ich der richtige Mann dafür. Der FDJ-Jugendclub wurde für drei Jahre mein zweites Zuhause, manchmal auch mein erstes, weil ich kaum noch zu Haus war. Ich hatte es einmal wirklich als DJ geschafft, während einer laufenden Tanzparty meine Lieblings-Magnetband-Kassette mit den besten Songs darauf, die einen Bandsalat erlebte, mit Bleistift und Klebestreifen wieder zu reparieren und zu kleben, die 80er-Jahre-Leute wissen, wovon ich schreibe. 🙂

Und das hast du dein Leben lang gemacht?

Nein, in der Dresdner Zeit als Student gab ich es natürlich auf. Meine christlichen Geschwister machten mir klar, dass dieses weltliche und oberflächliche Treiben unvereinbar ist mit dem Christsein. Aber während meiner Zeit mit Familie, also Frau und Kinder, hatte ich meine Leidenschaft als Nebenjob wieder aktiviert.

Wann war das?

Im Jahr 2000.

Okay, jetzt merke ich, dass wir fast zehn Jahre übersprungen haben, kehren wir erstmal zurück zur Dresdner Zeit. Was hast du nach deinem Studium gemacht?

Mein Studium habe ich nicht beendet, ich hatte es zum Schrecken meiner Eltern, die aber auch schon einiges von mir an Überraschungen gewohnt waren, im siebten oder achten Semester abgebrochen. Zu diesem Entschluss kam ich, nachdem ich in den langen Sommer-Semesterferien eine Wanderung von Dresden bis zur Ostsee unternahm und unterwegs das „Haus der Gastfreundschaft“ in Mecklenburg besuchte, einem Aussteigerprojekt eines Mannes namens Öff!-Öff!, der später in der Presse auch als der „Waldmensch“ bekannt wurde. Er hatte mir wiederum eine andere, eine politischere Sichtweise über Jesus vermittelt. Durch ihn wurde mir klar, dass wir deutschen und europäischen Bürger ja genauso wie die Juden nach den alten Gesetzen „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ leben, also nach dem Prinzip „Gibst du mir, dann geb ich dir!“. Ich begriff, dass unser alltägliches Leben eben nicht auf bedingungslose Liebe und Schenkbasis der Bergpredigt, sondern auf Verträge, Geldverkehr und Warentausch gegründet ist und dass auf Gewalt durch Gegengewalt in Form von Justiz, Polizei und Strafe geantwortet wird, auch bei allen „bürgerlichen Christen“. Ich begriff sehr klar, dass Jesus heute auch kein Staatsbürger wäre, sondern er würde wieder als einfacher mitteloser Mann umherziehen, ohne staatliche Privilegien und Staatszugehörigkeit und würde dies auch von seinen direkten Nachfolgern, seinen Jüngern verlangen. Als ich nach den Ferien wieder im Hörsaal saß und den Professoren zuhörte, die mir immer unpersönlicher und lebloser vorkamen, hatte ich dann endlich genug von meiner Anpassung. Manchmal ist es wichtig, etwas abzubrechen, wenn man die falsche Richtung in seiner Entwicklung klar erkennt. Das gehört zum selbstbewussten Lebenswandel einfach dazu.

Und wie lief der Ausstieg ab?

In den Dresden löste ich meine Studenten-Neubauwohnung auf, indem ich alles vor die Haustür mit einem Schild "Zu verschenken!" stellte, was auch wirklich alles abends weg war. Mein Nachmieter war ein frisch getrennter Ehemann, der sich über meine vollmöblierte Wohnung freute und am Ende marschierte ich nur noch mit einem Rucksack und einer Gitarre auf dem Rücken los. Es war ein unglaublich befreiendes Gefühl, mal wirklich nichts zu besitzen, als nur das, was man auf dem Rücken hat. Öff!-Öff! lebte schon seit einiger Zeit ohne Staatszugehörigkeit, hatte keine Papiere mehr, keinen Ausweis, keinen Führerschein. Mich beeindruckte seine Konsequenz. Ich tat es ihm gleich, aber auch mit dem Bewusstsein, dass ich es ihm nicht einfach nachmachte, sondern eigentlich Jesus und meiner eigenen Überzeugung heraus folgte.

Du hast alle Dokumente weggeworfen?

Nein, den Ausweis haben wir damals offiziell nach Bonn mit einem Erklärungsschreiben geschickt, dass wir uns nicht mehr als deutsche Staatsbürger sehen. Ähnliche Beweggründe haben ja auch die heutigen Reichsbürger, bei uns damals war es aber eher eine positive radikal-christliche Lebenseinstellung, dass wir als gewaltfreie Christen einen Staat, der auf Gewaltstrukturen aufgebaut ist, ablehnten und nicht angehören wollten.

Und hat es das Regierungsamt in Bonn akzeptiert?

Nein, Bonn hatte mir meinen Personalausweis mit einem Antwortschreiben zurückgeschickt, dass es laut Grundgesetz nicht möglich ist, eine Staatsbürgerschaft einfach aufzugeben. Man kann sie nur auf einen anderen Staat übertragen.

Und dann?

Ich habe ihn feierlich mit den anderen Dokumenten wie den Führerschein verbrannt. 🙂

Verrückt und mutig zugleich! Und dann bist du einfach los?

Ja, ich startete 1995 meine erste Pilgertour als Friedenpilger zu Fuß durchs Land und sang auf den Straßen mit meiner Gitarre, nicht für Geld, sondern für die Menschen, um mit ihnen in Kontakt zu kommen. Meine Tour begann vom „Haus der Gastfreundschaft“ in Mecklenburg an der Ostsee entlang, über Kiel, Hamburg bis runter nach Dresden.

Und wie waren die ersten Erfahrungen?

Schlecht und gut zugleich. Ich hatte einfach zu viel Gewicht auf dem Rücken und kein richtiges Schuhwerk, so dass Probleme an den Füßen vorprogrammiert waren. Ich humpelte praktisch in Rostock, der ersten großen Stadt, hinein, war aber froh, dass dort eine Sympathisantin unserer Aussteigerbewegung wohnte, mit der sich auch mehr anbahnte, als nur eine Bekanntschaft. Bei ihr konnte ich mich einige Tage auskurieren und nach fünf Jahren christlicher zölibatärer Abstinenz hatte ich wieder mit einer Frau geschlafen. Das war eine schöne Erfahrung, besonders, wenn man so lange enthaltsam gelebt hat. Ich begriff, dass durch zeitweilige Enthaltsamkeit das Leben mit seinen verschiedenen Sinneserfahrungen wieder viel sensibler und dankbarer aufgenommen wird. Mit dem Interesse an Buddha und dem Buddhismus erkannte ich sehr schnell auch seine Lehre von der Enthaltsamkeit, aber auch der goldenen Mitte, sich von den Bindungen des irdischen Lebens frei zu machen, es aber damit auch nicht zu übertreiben.


Auf dem Narrenschiff

(1986 – Udo Jürgems)

Fern am Horizont auf dem Meer der Zeit,
schwebt ein Schiff zu neuen Gestaden.
Nur mit Zuversicht und mit Menschlichkeit
und mit Licht und Liebe beladen.
Und wenn Nächte wie aus Glas sind und die Silberwinde wehn,
kannst du die letzten Idealisten in bunten Kleidern seh'n.

Auf dem Narrenschiff, auf dem Narrenschiff!

Es trägt den Dichter, der die Worte weiß,
welche Herzen öffnen und Türen.
Und den Musiker, der die Töne kennt,
die an's Innerste in dir rühren.
Und es blähen sich die Segel vor dem Wind der Fantasien
und so fliegen auf den Wellen sie zu neuen Ufern hin.

Es trägt den Maler, der die Hoffnung malt,
und die Seelen der Menschen und Bäume.
Und den Weisen, der die Wege kennt,
in das Land aller Träume.
Und wir sogenannten Klugen merken nicht die Ironie,
dass wir dümmer und verlass'ner und viel ärmer sind als die.

Und bevor die Welt noch an Hochmut stirbt
und die weißen Tauben fliehen,
möchte ich mit dir zu den Narren geh'n,
um mit ihnen fortzuziehen

Auf dem Narrenschiff!...

Wie hast du dich damals versorgt, als du unterwegs warst?

Ich versuchte mich zwar auf der Fußgängerzone als Straßenmusikant, wollte aber nicht wegen des Geldes Lieder singen, deshalb machte ich mir ein großes Schild, auf dem stand: „Ich spiele nicht für Geld, sondern für euch!“ und stellte auch keinen Becher oder Hut hin. Anfangs wollte ich jedes Geld strikt ablehnen, wurde aber bald eines besseren belehrt, als ein kleiner Junge mir eine Mark (von seinen Eltern im Hintergrund) entgegenstreckte. Was sollte ich dem kleinen Jungen erklären? Er hätte es nicht verstanden, wenn ich sein Geschenk abgewiesen hätte. Schnell merkte ich, dass ein geldloses Leben auch zum Dogma werden kann und lockerte meine Regeln. Ich freute mich auch über Geldgeschenke, weil es ja von Herzen kam und ebenfalls Geschenke sind, betonte aber immer wieder, dass ich mich mehr über etwas zu essen, zu trinken oder eine Einladung zur Übernachtung freute. So wie heut war ich auch damals immer bereit, hier und da für einige Tage zu arbeiten, ohne etwas dafür haben zu wollen und manchmal musste ich mich sogar vorsehen, dass ich nicht als kostenloses Arbeitstier ausgenutzt wurde. Meine wertvollsten Geschenke an liebe Gastgeber als Dankeschön waren immer meine kleinen selbstgemalten Aquarelle, von denen es vielleicht noch heute welche gibt. Ich signierte schon damals immer mit "P.T.". Suppenküchen und Sozialämter nutzte ich nicht, aber in den 90er Jahren waren noch die Mülltonnen der Großmärkte frei zugänglich, weil es die sozialen Initiativen "Tafel" und "Footsharing" noch nicht gab. Da gab es immer was zu holen.

Bist du nur in Deutschland gepilgert oder auch europaweit?

Ich bin nur in Deutschland geblieben, da ich keine Papiere hatte, aber auch nicht so sprachbegabt war und mir ging es nicht so sehr darum, die Welt zu entdecken, sondern die Menschen zu erreichen.

Hattest du damals auch schon ein Buch oder andere Veröffentlichungen?

Ich hatte ein Heftchen an Interessierte verschenkt, denen ich unterwegs begegnete. In Großstädten kopierte, schnitt und bemalte ich sie, hab sie mit einem Faden gebunden und ein Fellchen daran gehängt, welches sich auf die Geschichte "Die kleinen Leute von Wipidu" bezog. Das war schon ein Irrsinn, mit was für einer Energie, aber doch funktionierenden Einfachheit ich Öffentlichkeitsarbeit betrieb. Heute wird alles auf meiner Homepage veröffentlicht. In den sozialen Medien zeige ich lediglich an, wo ich gerade stecke.

Und seither bist du als Pilger durch Deutschland unterwegs?

Nein, meine Pilgerjahre trennen sich in die Pilgerzeit der neunziger Jahre und die jetzige Zeit. Ich war von 1995 bis 1999 als junger Mann und seit 2020, also mit einer Unterbrechung von 20 Jahren, bin ich nun als „alter Pilger“ unterwegs, wobei ich mich noch nicht so alt fühle. 😉

Warum diese Unterbrechung?

Ich habe in den jungen Pilgerjahren nicht mehr so zölibatär gelebt, wie vorher in meiner christlichen Zeit in Dresden. Ich lernte 1998 eine wundervolle Frau kennen, verliebte mich in sie und bald kam für mich die recht überraschende Botschaft, dass ich Vater werde. Da ich schon als junger Pilger mit der Botschaft unterwegs war, verantwortlich zu leben, kam es mir nicht in den Sinn, ein Kind zurückzulassen. Ich entschied mich für das Kind, passte mich wieder an und beendete meine Aussteigerjahre.

Und von 2000 bis 2020 hast du ganz normal und bürgerlich gelebt, wenn man das so sagen darf?

Ja, aber trotzdem alternativ. Ich bekam eine Anstellung in einer Landgemeinschaft, in der auch meine Frau angestellt ist und es geschahen noch zwei weitere „glückliche Unfälle“, so dass wir am Ende drei Kinder hatten und wir hatten in dieser Zeit sogar ein Haus gebaut bzw. ein Fertighaus bauen lassen. Eigentlich wollte ich das nie, aber irgendwann wurde mir, wie vielen jungen Eltern, bewusst, dass die gezahlte Miete für eine große Familienwohnung in 10-20 Jahren etwa den Wert eines Hauses entspricht. Also wagten wir das bürgerliche Abenteuer und es hat geklappt.

Was ist das für eine Gemeinschaft, in der du arbeitest?

Es ist eine anthroposophische Gemeinschaft, in der Menschen mit und ohne Behinderung in zwei kleinen Dörfern zusammenleben und die zu betreuenden Menschen werden nicht in einem 24h-Schichtsystem, sondern mit einem Hauselternmodell, ähnlich wie bei den Kinderdörfern, begleitet. Durch die vielen verschiedenen Werkstätten gibt es einen recht hohen Selbstversorgungsgrad und die Gemeinschaft strebt, auf Basis der Lehren von Rudolph Steiner, ein gesundes und menschenwürdiges Miteinander und Zusammenleben an. Dies hatte mir schon auf meinen damaligen Pilgerreisen gefallen, wenn ich andere anthroposophische Landgemeinschaften besuchte und ein paar Wochen oder Monate bei ihnen mitlebte und arbeitete.

Bist du jetzt Anthroposoph?

Nein, ich sympathisiere zwar mit vielen Dingen, was Rudolph Steiner und die Anthroposophie betrifft, wie zum Beispiel der Waldorfpädagogik, habe aber auch meine Vorbehalte gegenüber seiner „anthroposophischen Geisteswissenschaft“.

Und was hast du in der Gemeinschaft gearbeitet?

Ich stieg in die Gärtnerei ein und arbeitete mit den Betreuten zusammen. Anfangs hatten meine Frau und ich eine Mietwohnung in der 10km entfernten Stadt und ich fuhr fast täglich mit dem Fahrrad oder mit Inlinern zur Arbeit immer am Fluß, an der Fulda entlang. Es war eine sehr schöne Zeit, da ich merkte, dass man auch als kleine Familie alternativ und minimalistisch leben kann. Bald fragte man in der Gemeinschaft herum, wer sich der Homepage der Gemeinschaft annehmen kann und da ich Informatik/Informationstechnik gelernt und studiert hatte, erklärte ich mich dazu bereit. Irgendwann schlug ich der Gemeinschaft vor, auch einen Internet-Shop aufzubauen, was erst von den traditionellen Werkstattleitern und Marktverkäufern beargwöhnt wurde, sich aber später zu einer guten zusätzlichen finanziellen Einnahme für die Einrichtung durch den Internetverkauf entwickelte. Ich wuchs immer mehr in diese Geschichte hinein, baute das Netzwerk auf, erstellte die Programme und war als IT-Angestellter, aber auch noch in der Gärtnerei tätig.

Du hast vorhin erwähnt, dass du auch wieder als DJ unterwegs warst?

Ja, ich versuchte wieder meine Fühler auszustrecken und besuchte 2005 in Fulda eine neu eröffnete Großdiskothek namens FUNPARK mit drei Floors und fragte an, ob ich auch mal auflegen kann. Irgendwann kam der Anruf, ob ich einspringen kann und ich war im Geschäft. Während der Jahre stellte ich mir eine mobile Musikanlage zusammen und bot mich auch als Hochzeits- und Partymusiker an. Da ich Gitarre und Keyboard spielen und dazu auch singen konnte, blieb es nicht nur beim DJ, sondern ich wurde zum „Party-Allrounder“, was auch mein Künstlername war. Und es machte mir unheimlich viel Spaß, einen richtig bunten Abend, angefangen „unplugged“ mit Gitarre beim Sektempfang in der Abendsonne über eine Keyboard-Untermalung beim Festessen, das folgende Kinderprogramm mit „Lotte“, die Showeinlage als „Schlagerguru“ bzw. "Hansi Silberstreifen" und die lange Nacht als DJ für drei Generationen hinzulegen. Die Leute merkten das und bald waren die Wochenenden immer ausgebucht. Rückblickend habe ich erkannt, dass man nicht die große Bühne braucht, egal ob als Schauspieler, Künstler und Musiker. Gerade auf den kleinen Bühnen, wenn man noch im direkten Kontakt mit den Gästen steht, macht das Showbusiness viel Spaß und man kann genauso ein „kleiner Star“ werden.

Das ist ja das ganze Gegenteil von dem, was du jetzt lebst!

Ja natürlich, damals stand ich fast jeden Samstag mit Sakko an königlichen Büfetts und jetzt esse ich nur noch Brötchen mit Käse auf der Bordsteinkannte vor dem Supermarkt und beobachte die Leute. 😉 Aber wenn du beide Seiten des Lebens so intensiv durchlebt hast, und ich habe sogar zweimal diese beiden Welten gewechselt, dann bekommst du einen weiten Horizont und du liebst und verstehst das Leben auch in seiner Vielfalt, dass du nicht alles gleichzeitig haben und erleben kannst. Gerade durch das Ausleben der Extreme eröffnete sich mir immer weiter die Sichtweise des Siddhartha Gautama, dem Buddha, der durch die Extreme den Weg der goldenen Mitte fand.

Und das konntest du alles mit deiner Familie unter einen Hut bringen?

Natürlich nur mit meiner starken und selbstbewussten Frau, die für mich wiederum die beste Mutter auf der Welt für unsere gemeinsamen Kinder ist, auch durch ihren Beruf als Erzieherin. Überhaupt sehe ich Mutter und Vater als die wichtigsten Berufe in unserer Gesellschaft an. Nur durch das verantwortliche und liebevolle Dasein als Mutter und Vater für die Kinder entsteht eine gesunde neue Generation und Gesellschaft. Meine damals noch kleinen Kinder wussten, dass sie am Samstag und Sonntag bis zur Mittagszeit leise sein sollten, damit ich noch etwas schlafen konnte, denn Feiern und Hochzeiten gehen nun mal meist bis tief in die Nacht und jeder Musiker weiß, dass er nicht vor dem Morgengrauen ins Bett kommt. Die zweite Sonntaghälfte gehörte dann aber der Familie und wir unternahmen was oder spielten am Tisch.

Und nun hast du deine Familie nach 20 Jahren 2020 wieder verlassen?

Nein, sobald etwas schlimmes passiert, breche ich meine Pilgerreise ab und bin für sie da. Meine Pilgerreisen kann man als Dienstreisen verstehen. Außerdem waren die zwei älteren Kinder schon fort und meine jüngste Tochter sechszehn Jahre, als ich wieder zu einer sechsmonatigen Pilgerreise aufbrach und ich denke, das ist ein Alter, wo Kinder schon ganz gut auch ohne einem Elternteil klarkommen und anfangen, ihre eigenen Wege zu gehen.

Und was sagt deine Frau dazu?

Natürlich ist sie davon nicht begeistert, aber sie hat mich als Pilger so kennengelernt und hatte damals schon die Stärke, mir freizustellen, auch wieder weiterzuziehen und nicht wegen des Kindes alles aufzugeben. Das fand ich sehr befreiend und gerade deshalb entschied ich mich für die Familie, nun aber auch wieder für das Unterwegsein als Pilger für den Frieden. Außerdem kommt sie auch immer mal ein Stück meines Weges mit, ich hol sie dann von einem Bahnhof ab und wir laufen zu zweit ein bis zwei Wochen. Generell freue ich mich, wenn auch mal Leute mit mir mitpilgern, um mal „frische Luft zu schnappen“ und aus dem alten Trott herauszukommen.

Ich muss vielleicht hier an diesem Punkt wieder einmal betonen, dass ich nicht einfach so „abhaue“, wandern und meine unbeschwerte Freiheit genießen will. Ich merke, dass wir etwas unternehmen müssen, um diese kranke Welt und uns zu retten, wir müssen uns gegenseitig aufrütteln! Und das will ich eben nicht nur mit klugen Worten in einem Buch machen, sondern auch etwas bewegen, mich bewegen! Damals zogen unsere Vorväter als Soldaten mit Jubel- und Chorgeschrei in den Krieg und man ehrt sie heute auf Friedhöfen mit Denkmälern. Wenn aber nun einer losmarschiert, der eben NICHT andere Menschen töten will, sondern für Frieden und Gerechtigkeit unterwegs ist, dann wird dieser gleich als Luftikus, Wandersmann und Spinner abgetan. Traurig aber wahr! Und am traurigsten finde ich die Mahnmale an die Gefallenen der zwei Weltkriege, die direkt neben dem Kreuz von Jesus stehen, der genau DAS nicht wollte. Er wollte gewaltfreie mutige Männer, die mit viel Liebe und Hoffnung durch das Land „marschieren“, aber nicht mit der Waffe in der Hand über andere Länder herfallen.


Nur noch kurz die Welt retten

(2011 - Tim Bendzko)


Ich wär so gern dabei gewesen, doch ich hab viel zu viel zu tun,
lass uns später weiter reden. Da draußen brauchen sie mich jetzt,
die Situation wird unterschätzt und vielleicht hängt unser Leben davon ab.
Ich weiß, es ist dir ernst, du kannst mich hier grad nicht entbehr´n,
doch keine Angst ich bleib nicht all zu lange fern!

Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir!
Noch 148 Mails checken, wer weiß was mir dann noch passiert
denn es passiert so viel! Muss nur noch kurz die Welt retten
und gleich danach bin ich wieder bei dir!


Irgendwie bin ich spät dran, fang schon mal mit dem Essen an
Ich stoß dann später dazu. Du fragst wieso weshalb warum,
ich sag wer sowas fragt ist dumm,
denn du scheinst wohl nicht zu wissen was ich tu?
‘ne ganz besondere Mission lass mich dich mit Details verschon´.
Genug gesagt genug Information.

Die Zeit läuft mir davon zu warten wäre eine Schande
für die ganze Weltbevölkerung.
Ich muss jetzt los, sonst gibt’s die große Katastrophe.
Merkst du nicht, dass wir in Not sind?

Muss nur noch kurz die Welt retten,...

Aber kann man denn nicht auch als Familie für Frieden und Gerechtigkeit sein?

Ja natürlich! Wir waren als Familie zum Beispiel auch in der Flüchtlingshilfe aktiv, sammelten Spielzeug für Flüchtlingskinder und besuchten die Familien. Wir ernährten uns von Anfang an bewusst und kauften bevorzugt biologisch und ökologisch ein, auch wenn uns das mehr Ausgaben gekostet hat. Selbst zwei Bollerwagentouren zu Fuß unternahmen wir. Nur einmal flogen wir mit dem Flugzeug in den Urlaub, damit die Kinder das mal kennenlernen und eigentlich sollte es auch bei nur einem Skiurlaub bleiben, gut es wurden dann zwei, weil es unserer jüngeren Tochter so gefiel und ich im Sommer 2019 dafür eine Warmup-Wanderung unternahm. Familie ist keine Ausrede, um nicht umweltbewusst und ökologisch-nachhaltig zu leben zu können. Und Kinder brauchen zum Glücklichsein keine Villen, Schlösser und keine Karibik, sondern eine Mama, die Geschichten vorliest, einen Papa, der im Bett mit ihnen tobt und Urlaube an einem schönen Badesee, Ponyreiten, Wandern im Wald und abenteuerlichen Spielplätzen.

Hast du jetzt dein Arbeitsverhältnis und alles andere wieder aufgegeben?

Nein, ich bin meinem Arbeitgeber, der Lebensgemeinschaft e.V., sehr dankbar, dass sie mir ein halbjährliches Arbeitsverhältnis möglich gemacht hat, natürlich auch nur noch mit einem halben Einkommen. Ich stehe in den kalten Monaten als Pfleger und Betreuer im sozialen Bereich der Einrichtung zur Verfügung und von April bis Oktober kann ich meiner Pilgerreisen unternehmen. Es wäre jetzt auch eine unverantwortliche Haltung, wenn ich wieder „staatenlos“ werde und damit meine Krankenkasse aufgeben würde, da die Verwandten ersten Grades bei einem Unfall herangezogen werden können, wenn mir etwas passiert, also meine Kinder und Frau wären dadurch finanziell belastet. Ich sehe es auch nicht mehr als so relevant an, inwieweit ich mit dem staatlichen System verbunden bin. Mir geht es um die Menschen und um die Gesellschaft und nicht um irgendwelche Formalitäten, das sind alles Äußerlichkeiten.

Du hast auf deinen gegenwärtigen Pilgertouren keine Gitarre mehr bei dir?

Nein, dafür gibt es zwei Gründe: Erst einmal die Schlepperei und das Volumen. Ich mache es schon so, dass ich meinen großen Rucksack auf einer zusammenklappbaren Sackkarre hinter mir herziehe, eine Gitarre würde die Größe meine Ladung noch weiter erschweren und sprengen. Außerdem hat sich auch das Leben als Straßenmusikant in den Großstädten erschwert. Bei schönem Wetter sind viele Musiker auf der Fußgängerzone unterwegs und manchmal entwickelt sich ein richtiger Konkurrenzkampf. Dazu kommen noch die Auflagen der Stadt, den Spielort nach einer halben Stunde zu wechseln usw. Das hab ich nicht mehr nötig. Einfach nur irgendwo laufen oder auf der Bank sitzen und lossingen, dass kann einem ja nicht verboten werden, auch wenn es den meisten Leuten komisch vorkommt, andere aber verstehen schnell und sind von der Einfachheit und manchmal auch von meiner Stimme begeistert. 🙂

Kommen wir zu deinem Buch. Warum willst du es nicht über einen Verlag vertreiben?

Mein Buch hat den Untertitel „Ein Geschenk des Himmels“. Damit meine ich nicht nur das Buch, sondern mit dem Buch und mit meinen Reisen will ich das „sich gegenseitige Beschenken“ und die bedingungslose Liebe fördern. Wie kann ich dann also mit dem Buch Geld verdienen? Das will ich nicht. Das passt nicht zusammen. Besonders in unserer modernen kapitalistischen Zeit ist alles durch das Geld gesteuert, kaum jemand kommt auf die Idee, etwas zu verschenken. Überall wird nur noch gekauft und verkauft. Dem will ich entgegenwirken, damit Menschen aufwachen und sich erinnern, was wichtig im Leben ist.

Aber wie willst du es an die Leute bringen?

Erst einmal kann jeder das Buch auf meiner Homepage lesen. Es ist in digitaler Form veröffentlicht und kann über das Inhaltsverzeichnis ("Inhalt") komfortabel gelesen und zu den jeweiligen Abschnitten gesprungen werden. Parallel gibt es das Buch auch als richtiges Buch im Soft- oder Hardcover, wird aber auch als Druckvorlage und E-Book auf meiner Website zur Verfügung gestellt. Heutzutage ist durch den Digitaldruck der Preis eines einzelnen Buches genauso hoch, wie der Ladenpreis. Wer sich also mein Buch besorgen will, kann dies einfach durch das Hochladen des Buches in PDF-Form über eine Druckerei bestellen. Ich werde parallel selbst immer ein kleines Kontingent an Büchern drucken, sofern es mein Budget erlaubt, welche ich dann persönlich verschenke bzw. verschicke. Ich freue mich natürlich auch über Spenden, welche den Buchdruck finanzieren oder sogar Sympathisanten, welche den Buchvertrieb mitorganisieren und übernehmen. Ich selbst kann dies nicht auch noch bewerkstelligen, wenn ich zu Fuß auf meinen Pilgerreisen unterwegs bin.


Solange Liebe in mir wohnt

(2016 – Luxuslärm)
Ein kleines Wort kann mich bewegen,
zaubert ein Lächeln ins Gesicht.
Sprech' ich es aus, rette ich Leben.
Ich fühl' es in mir, seh' es nicht.
Ich weiß dort, wo sie mir begegnet,
will ich für immer sein.
Sie geht tiefer als der Ozean,
überdauert jede Zeit.

Ich lass es schneien in der Wüste.
Stell mich mitten in den Sturm.
Ich füll ein Meer mit meinen Tränen,
solange Liebe in mir wohnt.
Ich laufe barfuß über Scherben.
Ich bau aus Trümmern einen Thron.
Ich tanz mit jedem meiner Feinde,
solange Liebe in mir wohnt.


Liebe fragt nicht, wo du herkommst
oder wer du bist.
Sie bringt ein kaltes Herz zum Schmelzen,
sie setzt dir keine Frist.
Ich weiß dort, wo sie mir begegnet,
will ich für immer sein.
Sie geht tiefer als der Ozean,
überdauert jede Zeit.

Ich lass es schneien in der Wüste...

Das Buch mit dem Logo, dem himmlischen Teil und deinen Darstellungen macht auf mich den Eindruck einer heiligen Schrift. Willst du eine neue Religion bzw. Bewegung gründen?

Bewegen will ich immer, aber es soll keine Offenbarung von außen sein, sondern eine Inspiration im Menschen verursachen. Zwar trete ich sehr selbstbewusst auf, aber auch nur, um den Heilsbringern und spirituellen Lehrern mit ihren Religionen und Offenbarungen etwas entgegenzusetzen. Die Christen haben ihr Kreuz, die Juden ihren Stern, die Moslems ihren Mond, die Buddhisten ihr Rad und ich hab meine JEBUGA-Sonne mit dem Dreizack, welches meine Lehre beinhaltet. Mein Buch und meine Person stellt keine göttliche Offenbarung dar und ich bin nichts Besonderes. Genau wie alle anderen Religionen, heiligen Schriften und deren Gründer menschengemacht sind und nur inspirieren sollten.

Wie finanzierst und ernährst du dich auf deinen jetzigen Reisen?

Da ich ja weiterhin mit einem sogenannten Halbjahresvertag bei meinem Arbeitgeber, der Lebensgemeinschaft e.V., angestellt bin, habe ich auch ein kleines Einkommen, es ist also nicht mehr so hart, wie damals in den neunziger Jahren, als ich überhaupt kein Geld bezog. Wichtig ist mir jedoch, dass ich unterwegs nichts für Geld mache, also auf Schenkbasis mit den Menschen lebe, bei denen ich für einige Tage bleibe.
Ich ernähre mich normal wie jeder andere, wobei ich das, was ich in einem Markt kaufe, meist gleich vor dem Markt verspeise. Ich versuche bewusst einzukaufen, eher biologisch und vegetarisch, sehe mich aber als Flexiganer, das heißt, wenn ich eingeladen bin, dann esse ich auch aus Dankbarkeit das, "was auf den Tisch kommt". 😉 Ich habe aber auch noch einen Holzteller bei mir und mit diesem will ich ab 2023, wenn der Corona-Spuk vorbei ist, mal an Haustüren um etwas zu essen bitten, eher als Herausforderung, als aus der Not heraus. Ich habe dabei ein Spruch, mit dem ich mich und mein Anliegen vorstelle und was ich dann ähnlich wie die Sternentalerkinder vortrage.

Lustig! Du willst also an Haustüren betteln?

Wie gesagt, ich möchte eher die Menschen herausfordern und immerhin waren auch Buddha, Jesus und ihre Anhänger als Bettelmönche unterwegs. Außerdem komme ich vielleicht auch dadurch spontan mit Menschen in Kontakt, bleibe im Gespräch und in der Inspiration hängen.

Du hast manchmal so einen Umhang bzw. eine Kutte um, soll das etwas bestimmtes ausdrücken?

Nein, es soll neben meiner JEBUGA-Fahne nur etwas Aufmerksamkeit erregen und kann gesehen werden wie eine Dienstkleidung. Die großen religiösen Führer haben ja auch ihre rituellen Gewänder und Kopfbedeckungen, warum sollte ich da nicht etwas gegenhalten. 🙂

Wirst du oft eingeladen?

In den neunziger Jahren wurde ich teilweise privat eingeladen, wiederum fragte ich bei Pfarrämtern nach und oft schlief ich auch draußen im Wald. Da meine derzeitigen ersten Pilgerreisen seit 2020 in der C-Zeit liegen, bin ich oft draußen in der Natur und nutze Schutzhütten. Ansonsten tauche ich auch gern für einige Tage in Gemeinschaften unter oder nutze Pilgerunterkünfte, Couchsurfing, UgH und anderes.

Wie lange willst du deine Pilgerreisen unternehmen?

Diese Frage hat man mir schon in den 90er Jahren immer gestellt und auch damals habe ich geantwortet: „Ich weiß es nicht!“. Hätte ich gesagt: „Mein Leben lang!“, wäre es schon falsch gewesen. Deshalb werde ich es auch jetzt nicht behaupten. Trotzdem sehe ich keinen Grund, irgendwann die Sache aus eigener Entscheidung zu beenden. Natürlich können noch andere Dinge dazwischenkommen, wie zum Beispiel Krankheit, große gesellschaftliche Katastrophen, Pflege meiner Eltern oder sonstige Notwendigkeiten, die mich dazu bewegen, länger an einem Ort zu bleiben oder die Reisen zeitweilig auszusetzen. Ich lege mich da nicht fest. Vielleicht inspiriere ich andere Menschen zu einem ähnlichen Pilgerleben, wie ich es tu, vielleicht entwickelt sich eine ganze Bewegung daraus!? Ich weiß es nicht und meine Erfahrung sagt mir, dass es nichts bringt, irgend etwas krampfhaft umsetzen zu wollen oder festzuhalten. Wichtig ist, dass ich meinen Weg gehe, mir treu bleibe und alles andere ergibt sich von ganz allein.

Drehen wir doch mal den Spieß um und ich darf dich etwas fragen?

Du willst mich etwas fragen? Aber ich bin doch nur der Journalist* und Reporter*?

Ja aber genau das ist heutzutage das Problem, wir verstecken uns gern hinter unserer Stellung, unserer Tätigkeit, hinter unseren Projekten und Aufgaben. Was ist deine wirkliche Motivation, mich zu interviewen?

Die Menschen mit deinem Leben und mit deiner Person zu informieren!?

Aber mit welcher Motivation willst du das umsetzen? Geht es dir wirklich um deine Leser* und Zuschauer* oder eher um deinen redaktionellen Erfolg, um eine gute Story und einen interessanten Artikel, der die Auflage und Einschaltquote verbessert?

Jetzt hinterfragst du mich aber sehr! 🙂

So wie du mich die ganze Zeit! 🙂 Aber mit diesem Hinterfragen will ich dir und den Lesern klarmachen, dass ich mich vor den Medien hüten werde, wenn sie mich zu einem Unterhaltungsobjekt machen wollen. Deshalb soll dieses Interview auch das einzige bleiben und wer Interesse hat, kann sich hier bedienen. Eigentlich wollte ich gar keinen persönlichen Teil im Buch veröffentlichen, aber ich will nicht den Eindruck erwecken, irgendetwas von mir zu verheimlichen und zurückzuhalten. Mit den Menschen über das Leben reden, mit ihnen auch über ihr Leben reden, so wie ich jetzt über dich und nicht ständig über mich und meine Person reden will, was in diesem Buch natürlich schlecht geht. Ich beteilige mich gern bei Gesprächen und Diskussionen über interessante Themen, freue mich über Einladungen in Schulen, wo junge Menschen etwas nützliches lernen wollen und sollen, aber jegliche Selbstdarstellungs-Dokus und Storys über meine Person unterstütze ich nicht. Natürlich kann ich niemandem verbieten, mich trotzdem in Szene zu setzen, aber ich werde dazu nicht herumtänzeln und nehme mir heraus, nur auf die Fragen zu antworten, auf die ich antworten will. Vielleicht erlaube ich mir auch manchmal den Spaß, zeitgleich euch zu interviewen, zu filmen und auf meinen Blog zu setzen, um euch herauszufordern.

Wie kann ich das verstehen?

Na ich habe auch eine kleine Kamera (Handy) und einen kleinen Recorder bei mir. Während du mir Fragen stellst, stelle ich dir auch welche. Zwei Interviews laufen dann parallel, denn auch du bist ein wichtiger und bestimmt interessanter Mensch! 😉

Okay! Meine Kolleg*Innen wissen Bescheid. 🙂 Viel Glück auf deinen Wegen, Pilger Thomas!

Dir auch viel Erfolg und immer die richtige Motivation für deinen Beruf!

________________
© Pilger Thomas
www.jebuga.de


Schritt für Schritt ins Paradies

(1972 – Ton Steine Scherben)
Du hörst mich singen,
aber du kennst mich nicht.
Du weißt nicht, für wen ich singe,
aber ich sing für dich.
Wer wird die neue Welt bauen,
wenn nicht du und ich?
Und wenn du mich jetzt verstehen willst,
dann verstehst du mich.

Ich bin aufgewacht und hab gesehen,
woher wir kommen, wohin wir gehen.
Und der lange Weg, der vor uns liegt,
führt Schritt für Schritt ins Paradies.


Ich hab lang gewartet
und nachgedacht.
Hatte viele Träume
und jetzt bin ich wach.
Wenn wir suchen,
finden wir das neue Land.
Uns trennt nichts vom Paradies
außer unserer Angst.

Ich bin aufgewacht und hab gesehen...


^ zurück zum Inhaltsverzeichnis ^