Pilgerreise 2023

Route: Bodensee (Lindau) > Biberach > Ulm > Aalen > Schwäbisch Gmünd > Stuttgart > Pforzheim > Karlsruhe > Landau > Neustadt am Rhein > Kaiserslautern > Saarbrücken > Trier > Koblenz > Bonn > Köln > Leverkusen > Düsseldorf > Wuppertal > Mönchen-Gladbach > Krefeld > Duisburg > Mühlheim > Essen > Herne > Recklinghausen > Münster > Osnabrück > Bremen > Bremerhaven > Hamburg

Fazit: Die Pilgertour 2023 stand unter dem Motto "Für eine Menschheitsfamilie". Die Tour verlief gut, meist regnete es in anderen Gebieten von Deutschland bzw. nur in der Nacht, wenn ich irgendwo im Wald oder bei Gästen unter einem Dach schlief. Nur der Frühling 2023 war sehr verregnet und feucht und außerdem begleitete mich seit dem Start am Bodensee eine Nasennebenhöhlenvereiterung, die ich leider während der ganzen Tour mit mir mitschleppte. In Karlsruhe ging ich sogar zu einer HNO-Notaufnahme, um mit Antibiotika mal die Nase frei zu bekommen. Aber trotz allem könnte ich die Reise genießen und im Sommer hatte ich durch die Wärme nicht so oft "die Nase voll".😉
In Düsseldorf wagte ich tatsächlich ein kleines Chorprojekt von drei aufeinanderfolgenden Montagen und studierte mit singbegeisterten Leuten ein Lied ein. Zwei Pilgerwege nahm ich auf meiner Tour auch wieder teilweise in der entgegengesetzten Richtung mit: den Mosel-Camino zwischen Trier und Koblenz und den Via-Baltica zwischen Münster und Hamburg. In Trier war ich zum ersten mal und ich interessierte mich ausnahmsweise mal für die historischen Sehenswürdigkeiten der Stadt, und zwar die der Römer, weil das römischen Reich mich sehr fasziniert, wegen der vielen Parallelen zu unserer Zeit, wie man es auch in meinem Buch feststellen kann. Ich übernachtete nicht sehr oft im Wald, weil die Coronazeit vorbei ist und ich auch oft eingeladen wurde in Form von "Work & Travel" bzw. "Urlaub gegen Hand".
Bis im April 2024 zur nächsten Pilgerreise, die wahrscheinlich wieder durch Ostdeutschland verlaufen wird! Pilger Thomas

zum 1.Film: eine Schweinesiedlung zwischen Bremen und Hamburg
zum 2. und 4.Film: Einladungen zu einer Depeche Mode Party und auf ein Partyschiff in Hamburg
zum 3.Film: auf der Demo "Frieden ohne Waffen" in Hamburg

zum 1.Foto: auf der Demo "Frieden ohne Waffen" in Hamburg / zum 3.Foto: Waschtag! (in einer Pension)🙂 / zum 4.Foto: künstlerischer Abfluss einer Dachrinne im Bremer Wohngebiet

zum 3. und 4.Foto: 20 Meter neben den Stadtmusikanten setzte ich mich vor das Rathaus und sang meine Lieder. Bald kam Franky, ein Straßenmusiker, und Martina, eine Malerin dazu. Wir hatten zusammen einen schönen Nachmittag verbracht und Martina malte nicht nur die Stadtmusikanten, sondern auch Franky und mich. 🙂

zum 1.Foto: Ich hatte in Düsseldorf die Gelegenheit, ein Chorprojekt an drei aufeinanderfolgenden Montagen zu organisieren und passender Weise übten wir "Monday, Monday" von den Mamas & Papas aus den 70er Jahren ein.
zum 2.Foto: Bei einer Gastfamilie befand sich im Erdgeschoß eine U3-Kindertagesstätte. Die Tagesmütter luden mich ein, den Kleinen ein paar Lieder zu singen. Es ist so schön, wenn klare Kinderaugen leuchten, sie begeistert klatschen und hüpfen.🙂 (Foto nur von mir, die Kinder saßen auf der anderen Seite.)
zum letzten Foto und Film: Nach ein paar Tage bei einer Gastfamilie wurde ich in ihrem pinkfarbenen Jeep zum Bahnhof gebracht. Im Ruhrgebiet nutzte ich auch hin und wieder die S-Bahn, vor allem, um wieder zum Chorprojekt nach Düsseldorf zurückzukehren.

3.Foto: Gärten werden heutzutage gern auch mit rostiger Deko gestaltet. Sogar ausrangierte große Bergbauspinte haben ihren Charme, vorrausgesetzt, sie sind verrostet und alt. Dem sollte ich mit einem Gasbrenner nachhelfen und ich habe den Spint abgeflammt.

Film: Was man nicht alles erlebt: Die große legendäre Kölner Band "Kasala" fuhr sich mit ihrem Bus direkt neben dem Haus meiner Gastgeberfamilie fest. Nachdem meine Gastgeberin die Jungs "aus dem Dreck geholt hat", luden sie uns alle kostenlos auf ihr Konzert gleich um die Ecke in einem Biergarten ein. 🙂

Bitte Lautstärke voll aufdrehen oder Ohrstöpsel verwenden!

Das letzte Foto zeigt meine Feriengruppe, die ich im August 2023 in meiner Einrichtung betreute.

Bis Ende August gehe ich in die Sommerpause und arbeite in meiner Einrichtung als Feriengruppenbetreuer. Meinen Rucksack habe ich im Ruhrgebiet gelassen, von wo ich Ende August meine Pilgerreise Richtung Hamburg fortsetze. Euch allen einen schönen und nicht zu heißen Sommer! 🙂

zum Film: Eingeladen auf eine Grillparty am Rhein
3.Foto: Ich traf Gabriela, eine Schweizerin, die am Rhein entlang bis Holland laufen will.
4.Foto: Meine Lieblingsbeschäftigung: Nur mit meiner Ledertasche durch die Stadt spazieren, Leute beobachten und anlächeln , Lieder auf dem Marktplatz singen und in Gespräche kommen.
5.Foto: Manchmal gibt es richtige Überraschungen: Mitten im Wald einen reich gedeckten Pilgertisch mit einer Thermoskanne voll heißem Wasser und dazu verschiedene Tee- und Kaffeesorten.

zum 2.Bild: Mh! In Traben-Trabach an der Mosel zufällig vorbeigekommen. Wäre sogar hineingegangen, wenn es um das Leben und die Lehre des Buddha ginge. Aber 2000 Buddha-Statuen interessieren mich genauso wenig, wie die 2000 Kruzifixe, an denen ich die letzten Jahre schon vorbeigelaufen bin. Lieber Buddha, lieber Jesus, lieber Gandhi! Was würde ich dafür geben, mit euch mal einen Abend lang am Feuer zu sitzen! Und ich glaube, wir würden gute Gespräche führen und ihr würdet ebenfalls den Kopf schütteln über den blinden Personenkult, der nach euch entstanden ist.
zum 4.Bild: Pilgerin Margret besuchte mich und lud mich in ihre Ferienwohnung an der Mosel in Wehlen ein.

Das Kloster Esthal, weit oben im Pfälzer Wald gelegen, ist seit einigen Monaten von keinem Orden mehr besetzt. Die letzten Nonnen wurden aufgrund ihres hohen Alters und der beschränkten Zahl von der katholischen Kirche in andere Klöster abkommandiert bzw. verteilt worden. So wie es eine Kirchenflucht gibt, so sterben auch allmählich die Klöster und Orden in Deutschland bzw. Europa aus. Die Übergangszeit des Klosters Esthal mit dem Gästebetrieb wird von einem Pfarrer und einer Handvoll Mitarbeiter bewerkstelligt, die jedoch hoffnungslos überlastet waren. Zur rechten Zeit kam an dem verlängerten Frohenleichnam-Wochenende, an dem besonders viele Gäste eincheckten, ich und Andrea "des Weges" (Andrea kam ein paar Tage mit) und schnell erkannten wir die Notwendigkeit, bei der Versorgung und Bereitstellung der Essenszeiten auszuhelfen. Außerdem fegte ich nicht nur den Speiseraum, sondern gleich das ganze Kloster mit allen Fluren, Treppen und der Basilika. Es waren für mich sehr schöne Klostertage, weil durch die Versorgung der Gäste, der recht einfachen stundenlangen Arbeit mit dem Besen, meiner lithurgischen Gesangspausen in der Kirche, ich in einer Stimmung kam, die dem benidiktinischen Motto "arbeite und bete!" sehr nah kam. Eine Familie hatte dann auch noch zufällig eine Gitarre mit, so daß es am Samstag Abend auf der Terasse ein kleines Konzert gab. Der Pfarrer verabschiedete uns mit viel Dankbarkeit im Herzen und als er fragte, wie es sein kann, dass wir genau zur richtigen Zeit gekommen sind, hab ich nur nach oben gezeigt und gesagt, dass wahrscheinlich ER das so geregelt hat. 🙂

Sich veschenken und beschenken lassen! Darüber rede ich in diesem Zusammenhang auch im Bankgeheimnis.

zum 2.Foto:Pfurzheim! 🙂 Wenn's hinten nicht rauskommt, dann vorn! 😃

zum 3.Foto:Das Gartentor habe ich bei einem UgH-Einsatz zusammengebaut.
2.Film: Bei dem schönen Frühlingswetter habe ich mir gleich mal ein großes Bier bestellt. 🙂

zum 3.Foto: Ich habe in Ulm wieder Margret besucht, mit ihr führte ich ein Jahr zuvor (2022) ein Interview über ihr Pilgerleben. Bei ihr konnte ich mich weiterhin auskurieren, half ihr aber auch bei Arbeiten auf dem Grundstück und im Haus.
4.Foto und Film: Zufällig lernte ich auf der Fußgängerzone von Ulm die Friedensinitiative "Frieden schaffen ohne Waffen" kennen und unterstützte sie mit meinen Liedern. Teilnehmer an der Friedensdemo: 20, parallel eine Hanfdemo: 200 Teilnehmer und uninteressierte Shoppingleute: 2000. Traurig! Wo führt das nur hin.

Die Tour fing nicht so gut an: Das Aprilwetter meist kalt und voller Regen, zwischendurch den Fersensporn verstaucht und gehumpelt und ich hab seit Start mit einer Nasenneben- und Stirnhöhlenvereiterung zu kämpfen. Ich hoffe, die Frühlingssonne kommt bald und pustet alles wieder weg! Gottseidank lernte ich unterwegs wieder liebe Menschen kennen, bei denen ich bis jetzt unterkam. Zwischendurch aus vier Palletten ein Frühbeetkasten gebaut und obwohl ich autofrei lebe, musste ich mich einfach mal bei einem italienischen Autohändler in diesen kleinen süßen Oldtimer (Fiat) setzen.